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Tagungsbericht IFO 2024 Inklusion.Resilienz.LernendeSysteme!

Wie kann Inklusion zur Resilienz eines Bildungssystems beitragen? Wie kann Inklusion im Bildungssystem resilienter gestaltet werden?

Das war der Titel der 37. Jahrestagung der Inklusionsforscher* innen, die von 26.02. bis 28.02.2024 als Präsenzveranstaltung in Graz und von 29.02. bis 01.03.2024 als Onlinetagung stattgefunden hat und wieder ein sehr gutes Forum für die Vernetzung von mehr als 300 Inklusionsforscher*innen geboten hat.

VERANSTALTER war das Forschungszentrum Inklusive Bildung (FZIB) mit den kooperierenden Institutionen Universität Graz, Pädagogische Hochschule Steiermark und Private Pädagogische Hochschule Augustinum.

Für die IFO 2024 ist die Herausgabe eines Tagungsbandes in Vorbereitung, hier finden Sie das PDF Call Tagungsband IFO 2024, hier  den Call als Word-Doc. Einreichfrist ist der 30.04.2024. Website: https://ifo2024.at   

"3 Hochschulen, 3 Locations, 3 Veranstaltungstage!“ Das Forschungszentrum für Inklusive Bildung, eine Kooperation der Universität Graz, der Privaten Pädagogischen Hochschule Augustinum und der Pädagogischen Hochschule Steiermark, war Gastgeber der 37. Jahrestagung der Inklusionsforscher*innen 2024 zum Thema „Inklusion. Resilienz. Lernende Systeme.“ Insgesamt nahmen 339 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Kongress teil. Davon kamen 210 Forschende nach Graz, 129 besuchten anschließend das Online-Format des Kongresses. In vier exzellenten Keynotes von international renommierten Forscher*innen sowie in zahlreichen Panel-Sessions konnten sich die Teilnehmenden über den aktuellen Stand der Inklusionsforschung informieren, Forschungsthemen diskutieren und neue Netzwerke schaffen oder bestehende vertiefen.

Die feierliche Eröffnung fand am 26.02.2024 in der Aula der Universität Graz statt. Die Rektorinnen der Pädagogischen Hochschulen, Ao. Univ.Prof.in Dr.in Beatrix Karl (Pädagogische Hochschule Steiermark) und Dr.in Andrea Seel (Private Pädagogische Hochschule Augustinum), sowie Vizerektor Univ. Prof. Dr. Joachim Reidl der Universität Graz, begrüßten die zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer und hoben die besondere Bedeutung des FZIB für die Inklusionsforschung hervor.

Das Leitungsteam der Tagung, Univ.-Prof.in Dr.in Barbara Gasteiger-Klicpera  (Universität Graz), Prof.in Daniela Ender, BA MSc. (Private Pädagogische Hochschule Augustinum) und Prof.in Silvia Kopp-Sixt, MA BEd (Pädagogische Hochschule Steiermark) betonte die Bedeutung der Resilienz für die Weiterentwicklung von Inklusion im Bildungssystem und rückte somit das Tagungsthema ins Zentrum des Interesses.

Prof. Mel Ainscow und Prof.in Kiki Messiou begeisterten mit ihrer Keynote zu „Developing inclusive education systems: barriers and pathways“ die Teilnehmenden. Ihr Beitrag führte zu anregenden Diskussionen über Möglichkeiten, Inklusion an Schulen weiterzuentwickeln. Moderiert wurde der Vormittag von Assoz. Prof.in Susanne Seifert, PhD.

Am Nachmittag wurden in sechs parallelen Schienen Ergebnisse aus unterschiedlichen Bereichen der Inklusionsforschung präsentiert. Das Sonderpädagogische Überprüfungs- und Feststellungsverfahren wurde als Beitrag zur individuellen und/oder systemischen Resilienz in Frage gestellt, aber auch Resilienz als politische Widerstandskraft sowie der Zusammenhang von Demokratie und Inklusion wurden thematisiert.

Am frühen Abend trafen sich in Open Spaces das Netzwerk der Österreichischen Inklusionsforscher*innen (IFÖ) und die Mitglieder des Fördervereins BiDok Deutschland zu einem informellen Austausch. 

Am Abend wurden die Forscherinnen und Forscher von Philipp Ulrich, einem Vertreter der Bürgermeisterin Elke Kahr, im Rathaus der Stadt Graz empfangen und konnten dort den Tag bei einem gemütlichen Buffet ausklingen lassen.

Der zweite Tag an der PPH Augustinum begann mit der Keynote von Univ. Prof. Dr. Michael Fingerle, Universität Frankfurt, der sich mit dem schwierigen Verhältnis von Inklusion und Resilienz auseinandersetzte und eine philosophische Grundlegung von Resilienz in Bildungs- und Entwicklungsprozessen vorstellte. Er plädierte dafür, Resilienz nicht als Personenmerkmal, sondern als adaptive Kapazität von Organisationen oder sozialen Gruppen aufzufassen, die durch Inklusion sozial- und bildungspolitisch herausgefordert seien und bezeichnete das Bildungssystem als besonders resilient, da es „unzähligen Reformversuchen ausgesetzt war und diese weitgehend unverändert überstanden hätte“.

Die dritte Keynote übernahm Frau Prof.in Dr.in Kathrin Müller von der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik Zürich. Sie verknüpfte die Erkenntnisse aus Resilienz- und Inklusionsforschung und diskutierte diese für die pädagogische Förderung und didaktische Gestaltung des Lernens einer inklusionsorientierten Teilhabe. In diesem spannungsgeladenen Prozess erfordert das Lernen und Lehren von Teilhabe ein „gleichberechtigtes Zusammenspiel zwischen Teil-Nehmenden und Teil-Gebenden“. Im Verstehen und Berücksichtigen der Position des Gegenübers können „Irritationen als Lernchance“ genutzt werden und in der Förderung jener Kompetenzen, die Teilhabe ermöglichen, auch Resilienz gefördert werden

Um 14:00 Uhr luden die Kongressleitung und die Präsidentin von LebensGroß, Ursula Vennemann, zur Postersession. Zu Beginn wurden die Autorinnen und Autoren kurz vorgestellt und hatten die Möglichkeit, ihr Poster als 1-Minute-Pitch zu präsentieren. Danach waren die Kongressteilnehmerinnen und -teilnehmer eingeladen, im Rahmen einer integrierten Kaffeepause mit den Autorinnen und Autoren ins Gespräch zu kommen, sich zu den präsentierten Projekten auszutauschen und für ihren Favoriten bzw. ihre Favoritin eine Stimme abzugeben. Die Verleihung der Poster-Awards und Preise für die drei Erstgereihten stellte den Höhepunkt dieses Kongressnachmittags dar.

Vor dem gemeinsamen Gesellschaftsabend waren alle Teilnehmenden zur Podiumsdiskussion mit dem spannenden Thema „Inklusion macht resilient! - Ist das Bildungssystem bereit?“ eingeladen. Dazu diskutierten Mag.a Erika Wilfling-Weberhofer (Steirische Vereinigung für Menschen mit Behinderung), Mag.a Christine Steger (Anwältin für Gleichbehandlungsfragen für Menschen mit Behinderung), Matthias Grasser (Kultur- und Sozialprojekte), Mag.a Prof.in Barbara Levc (Hochschullehrende mit Behinderung im Einsatz für Studierende mit Behinderung/chronischen Erkrankungen), Christian Schoier und HR Dr. Josef Zollneritsch (Bildungsdirektion). Die  Diskutant*innen bedauerten die Rückschritte, die Österreich im Bereich der Inklusion in den letzten Jahren gemacht hat. Der unabhängige Monitoringausschuss zur Überwachung der Umsetzung der UN-BRK bestätigt, dass es noch viel Entwicklungspotential gibt. „Aufgrund von intensivem Austausch und gemeinsamen Initiativen von engagierten Personen können wir dennoch optimistisch in die Zukunft blicken“, war das abschließende Resümee der Gruppe.

Das Highlight des dritten Tages an der PH Steiermark war die Keynote von Prof. Dr.in Kerstin Merz-Atalik, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg. Sie widmete sich der Bedeutung individueller, kollektiver und organisationaler Formen von Resilienz für Transformationsprozesse und für die nachhaltige Entwicklung inklusiver Bildungssysteme. Damit einhergehende Forschungsbefunde wurden veranschaulicht am Beispiel des Projektes Governance in(clusive) Education, dessen Ziel es ist, Kenntnisse für eine gelingende Governance für inklusive Bildung im internationalen Vergleich und konkretisiert in vier europäischen Bildungsregionen zu gewinnen.

Im feierlichen Closing wurde der druckfrische Tagungsband der IFO 2023 vom Autor*innenteam vorgestellt und ein Ausblick auf die nächsten Tagungen gegeben.

Hier finden Sie die Fotogalerie zur Präsenztagung, wir bedanken uns bei der Fotografin Fransika Reitegger MSc!

Hier finden Sie die Präsentationen der Keynotes:

Keynote 1 Prof. Kiki Messiou/Prof. Mel Ainscow  Keynote 2 Prof. Michael Fingerle  Keynote 3 Prof. Kathrin Müller  Keynote 4 Prof. Kerstin Merz-Atalik

Im Anschluss an die vorangegangenen Kongresse, die teils online, teils hybrid durchgeführt worden waren, war es auch dem Team Graz ein Anliegen, ein Online-Angebot zu stellen mit dem Ziel der Zugänglichkeit und Barrierefreiheit sowie der Möglichkeit zur Teilnahme aus Nah und Fern. Somit wurde der Kongress am Donnerstag und Freitag im Online-Format fortgesetzt. Die 129 Teilnehmenden waren begeistert von der Möglichkeit, digital am Kongress teilnehmen zu können und Aufzeichnungen aller vier Keynotes erleben zu können sowie moderierte Diskussionen zu diesen thematischen Höhepunkten zu führen. Die Moderation lag wieder in den bewährten Händen von Assoz. Prof.in Susanne Seifert, PhD, sowie des IFO-Leitungsteams.

Mit Dankbarkeit blicken wir auf eine ertragreiche Woche zurück und freuen uns, alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer nun zur Mitwirkung am Tagungsband einladen zu dürfen. Den Call for Papers hierfür finden Sie hier als PDF, hier als Word-Doc.

Gleichzeitig dürfen wir nun die Staffel an das Team der Universität zu Köln für 2025 weiterreichen, gefolgt von der Universität Bremen 2026 und der Pädagogischen Hochschule Stefan Zweig Salzburg 2027! Wir freuen uns also jetzt schon auf die IFO-Tagungen in den nächsten Jahren!

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Kooperationspartner*innen

 Private Pädagogische Hochschule Augustinum  Pädagogische Hochschule Steiermark  Universität Graz 

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