Das Digital Lab for Inclusion wird als ein Teil des Forschungszentrums Inklusive Bildung (FZIB) konzipiert und zum Forschungs- und Experimentierfeld für Schule und Hochschule aufgebaut. Ziel ist, neue individualisierte digitale Methoden und Werkzeuge zu entwickeln und zu testen, die den inklusiven und differenzierten Unterricht unterstützen.
Es ermöglicht die Implementierung von inklusiven Konzepten und den Einsatz adaptiver Technologien im Unterricht, aber auch deren Erforschung und trägt zur digitalen und inklusiven Transformation des Bildungssystems bei.
"Sprechen mit dem Tablet, lesen mit den Händen: Die vielfältigen Möglichkeiten von assistierenden Technologien"
Am Montag, den 13.02.2023, fand unter diesem spannenden Titel ein Workshop im Rahmen der KinderUni Workshopwoche statt. Dabei konfrontierten die beiden FZIB Forscherinnen Katharina Maitz und Jessica Berger die Schüler:innen einer Grazer Mittelschule mit den Fragen: Wie kann man mithilfe eines Tablets nur über Symbole kommunizieren? Wie kann man Zeichnungen erstellen, die nicht nur betrachtet, sondern auch erfühlt werden können?
Auf der Suche nach den Antworten auf diese spannenden Fragen, lernten die Schüler:innen eine große Sammlung an assistierenden Technologien des Digital Lab for Inclusion kennen und erprobten ihren Einsatz auf experimentelle Art und Weise. Dabei meisterten sie knifflige Aufgaben in fünf Stationen:
Lesen mit den Händen
Bei dieser Station sollten die Schüler:innen nicht nur darüber reflektieren, was jeden einzelnen von ihnen besonders macht, sondern dies auch zeichnen. Durch Einsatz des Schwelldruckers wurden diese Zeichnungen fühlbar und sollten von den Mitschüler:innen durch bloßes Ertasten „gelesen“ werden.
Gemeinsames Geschichtenerzählen
„Ein verrückter Schulausflug“ war das Thema dieser Geschichte, die am besten gelingt, wenn sie alle gemeinsam erzählen. So überlegte sich jede der fünf Gruppen einen Teil der Geschichte und sprach sie auf dem Anybook-Reader, gespeichert auf einem Sticker, ein. Auf diese Weise könnten die akustischen Informationen weitergegeben und immer weiter ergänzt werden.
Sprechen mit dem Tablet
Keine Stimme zu haben, bedeutet nicht, dass man nicht sprechen kann. Dies erfuhren die Schüler:innen beim spielen von „Wer bin ich?“ wobei nur mit dem Tablet und der darauf vorhandenen App zur unterstützten Kommunikation „GoTalkNow“ geantwortet werden durfte.
Erzählen mit Symbolen
Mittels unterstützter, symbolbasierter Kommunikation auf einem Tablet kann jedoch nicht nur geantwortet, sondern auch erzählt werden. So berichteten die Schüler:innen einander von den eigenen Haustieren oder auch, welche Haustiere sie gerne hätten. Dabei erfuhren sie, dass es auch möglich ist gehört zu werden, ohne selbst zu sprechen.
Die etwas andere Computermaus
Ihre Kreativität konnten die Schüler:innen auch beim digitalen Zeichnen ausleben. Dass das genauso funktionieren kann, wenn die motorischen Fähigkeiten jedoch begrenzt sind, wurde durch den Einsatz zwei verschiedener Computermäuse (BIGtrack 2 und n-Abler Joystick) geprüft. Dabei entstanden ganz individuelle Versionen des gemeinsamen Klassenraums.
Das Experimentieren mit den assistiven Technologien schien den Schüler*innen sichtlich Spaß zu machen, führte zu einigen AHA-Effekten und regte Gedankengänge an, welche Möglichkeiten es gibt, einen gemeinsamen Unterricht für alle zu gestalten.
Hier finden Sie Details zum Programm der KinderUni Graz: https://www.kinderunigraz.at
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Kooperation FZIB mit dem Digital Learning Lab an der MS St. Leonhard!
Im Juli 2021 ist es gelungen für den Aufbau des Digital Lab for Inclusion eine neue Partnerschaft zu initiieren: Im Rahmen der Erneuerung einer bestehenden Nutzungsvereinbarung zwischen der PH Steiermark und der Stadt Graz zur Nutzung des Digital Learning Lab an der MS St. Leonhard, wurde in Absprache mit und unterstützt von der PH Steiermark auch das FZIB in diese Vereinbarung aufgenommen.
Das Digital Lab for Inclusion fungiert in dieser Kooperation als eine Erweiterung des Digital Learning Lab und eröffnet am Digital Campus Graz neue Möglichkeiten der forschungsgeleiteten inklusiven Schul- und Unterrichtsentwicklung. Dabei sollen digitale Barrierefreiheit und Accessibility besondere Berücksichtigung finden und das Angebotsspektrum soll mit Tools für spezielle Lösungen im Kontext spezifischer Teilhabebedarfe verschiedener Behinderungen bzw. chronischen Erkrankungen erweitert werden. Im Wintersemester 21/22 hat das FZIB in Kooperation mit PH Steiermark, Stadt Graz und MS St. Leonhard seine Forschungs- und Experimentierarbeit am Digital Campus aufgenommen und die Kooperationsvereinbarung ist bis 2025 gültig.