Scratch Options!
Weiterführende Informationen zum Projekt
‘Scratch Options!’ Detailbeschreibung
Soziale Problemlösefähigkeiten und CT bei Schülerinnen und Schülern der 4. und 5. Schulstufe
Im Rahmen der fortschreitenden Digitalisierung aller Lebensbereiche, gewinnen digitale Kompetenzen an Bedeutung. Daher müssen diese Kompetenzen und damit verbunden Computational Thinking (CT) im schulischen Kontext thematisiert und gefördert werden. Den Fokus auf diesen Bereich zu legen, darf jedoch nicht dazu führen, dass andere grundlegende Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern (SuS) in den Hintergrund treten. Dies betrifft insbesondere sozial-emotionale Kompetenzen und deren Förderung im schulischen Alltag, da in Schulklassen das Miteinander auch durch die individuellen Fähigkeiten der einzelnen SuS beeinflusst wird.
‘Scratch Options! ’versucht, diese Brücke zu bauen, sodass sich die Förderung digitaler und sozial-emotionaler Kompetenzen nicht ausschließen, sondern aufeinander aufbauen und einander ergänzen. Im Projekt sollen durch das Programmieren interaktiver Stories mit der sehr anschaulichen und kinderfreundlichen Programmiersprache Scratch (grafisches Bausteinsystem) rund um sozial-emotional herausfordernde Situationen sowie deren Lösungsoptionen SuS in ihren sozial-emotionalen Kompetenzen und simultan in ihrem CT gefördert werden.
Ziel ist es, eine Form der gemeinsamen Förderung dieser Kompetenzen (CT und sozial-emotionale Kompetenzen) im Klassengefüge zu entwickeln, zu erproben und zu evaluieren, damit Lehrpersonen auf evidenzbasierte Interventionen zurückgreifen können. Die Inhalte (sozial-emotional herausfordernde Situationen) sollen konkrete Herausforderungen der Klasse thematisieren und somit maßgeschneiderte Interventionen ermöglichen.
Insbesondere sollen folgende Aspekte thematisiert werden:
Sozial-emotionale Herausforderungen im Klassenkontext
- identifizieren sozial-emotional herausfordernder Situationen aus Perspektive der SuS und Lehrpersonen
- reflektieren, verbalisieren, diskutieren und argumentieren dieser Situationen in Kleingruppen
- identifizieren und entwickeln von Lösungsoptionen für diese Situationen
Einsatz von Scratch mit SuS
- spielerisches Erarbeiten und Vermitteln der Funktionen und Möglichkeiten der Programmiersprache Scratch
- visualisieren von sozial-emotional herausfordernden Situationen und Lösungsoptionen in Form von interaktiven Geschichten mittels Scratch
Evaluation und Transfer
- analysieren von Effekten sowohl auf CT als auch sozial-emotionale Kompetenzen und spezifische Interaktionen
- untersuchen des Transfers der sozialen Problemlösefähigkeiten auf das Klassenklima und soziale Interaktionen
- evaluieren langfristiger Effekte
Entwicklung von Messinstrumenten
- entwickeln, pilotieren und validieren von spezifischen Messinstrumenten für CT, sozial-emotionale Kompetenzen, Klassenklima, etc.
In einem ersten Schritt stehen im Projekt ‘Scratch Options’ SuS der 4. und 5. Schulstufe im Fokus, da die sozialen Herausforderungen in diesen beiden Altersgruppen sehr unterschiedlich sind. Zwischen der 4. und der 5. Schulstufe findet im österreichischen Schulsystem in einschneidender Transitionsprozess von der Grundschule in die weiterführende Schule statt. Der schulische Kontext ist in diesen beiden Schulstufen sehr unterschiedlich, insbesondere in Bezug auf soziale Interaktionen und Leistungsanforderungen.
Es werden Konzepte für Workshops entwickelt, in denen (a) partizipativ mit Kindern sozial-emotional herausfordernde Situationen und Lösungsoptionen erarbeitet werden und (b) die Verlinkung zwischen Scratch und sozial-emotionalen Kompetenzen erprobt wird. Im Anschluss daran wird ein Prototyp der Intervention entwickelt, der in weiterer Folge sowohl national als auch international implementiert und evaluiert wird.
Partnerorganisationen: FZIB und Uni Graz
Forscher:innen: Univ.-Prof.in Dr.in phil. Barbara Gasteiger-Klicpera (Leitung), Katharina Maitz, PhD MA BA BA, Ass.-Prof.in Mag.a Lisa Paleczek, PhD
Masterarbeiten: Claudia Danielowitz, Katharina Deutsch, Sophia Kefer, Michael Strobl
Masterstudierende aus dem SE empirische Forschungsmethoden in der Inklusiven Pädagogik (Ricarda Derler, Esther Feiertag, Arnela Hadziomerovic, Olaa Hamoud, Katherina Koch Waldner, Nina Kowarik, Birgit Lukitsch, Tanja Nuster, Lisa Pint, Lena Prenneis, Florian Quinesser, Miriam Tuider)